Am Samstag besuchten ehealigen „Uhlandschüler“ die Weltkriegsausstellung im Wannweiler Rathaus. Sie nutzten die letzte Gelegenheit bevor am Sonntag die Ausstellung endete zu einer Exclusivführung ihres Schulkameraden Walter Ott.
Ein reich geschmückter Altar war heute beim Erntedankgottesdienst in der Ev. Johanneskirche anzutreffen.
Am Sonntag nach Michaeli feiert die Ev. Landeskirche in Württemberg das Erntedankfest. Hier in Wannweil traditionell eine Woche später, das war heute am 17. Sonntag nach Trinitatis, dem 12. Oktober 2014. Das Entedankfestwurde in Preußen 1773 offiziell eingeführt und auf den Sonntag nach Michaelis festlegt.
Mitteilung vom Königlichen Oberamt Reutlingen an die Gemeinde Wannweil
Das Schreiben endet mit Ziffer 25: Einer öffentlichen Bekanntgabe das ganzen oder nur des wesentlichen Inhalts dieser Grundzüge in der amtlichen Presse…in Schülerzeitungen usw. diese gemeinnützige, vaterländische Sache zu unterstützen, stehen von seitens des stellv. Generalkommandos keine Bedenken entgegen. Jedoch wolle die Gefahrfrage (vergleiche Ziffer 1) dabei nicht erörtert, sondern nur von der „notwendigkeit, die Felder zu schützen“ gesprochen werden.
Die Obrigkeit wollte Panikmache in der Bevölkerung verhindern.
Wannweiler Konfirmanden im Jahr 1916 Die Mädchen fertigten Ausrüstungsgegenstände für die Soldaten im Feld. Oberlehrer Henne schrieb an das Schulamt folgenden Brief:
Brief vom Schulvorstand Wannweil an das königliche Evangelische Bezirksschulamt Reutlingen
Wannweil, den 7. Januar 1915
Betreff: Ausrüstungsgegenstände für die Soldaten
Aus dem Depot des Roten Kreuzes in Reutlingen sind an die hiesige Schule 84 Kg feldgraue Wolle abgegeben worden. Aus dieser fertigten die Schülerinnen unter Anleitung der Arbeitslehrerinnen folgende Ausrüstungsgegenstände:
159 Paar Socken
5 Paar Handschuhe
16 Paar Stößer
69 Paar Kniewärmer
36 Stück Halsbinden
18 Stück Leibbinden
Sämtliche Artikel wurden der Sammelstelle des Roten Kreuzes in Reutlingen überliefert.
Gez. Henne
Schon während des Krieges verlegte der bekannte Reutlinger Verlag Enßlin & Laiblin diese Hefte. Sie erinnern mich an die in den 60er-Jahren viel gelesenen „Landserhefte“, welche Soldatenerlebnisse aus der Zeit von 1939-45 darstellten.
Feldpostkarte Foto: Verwundete gefangene Franzosen in Münsingen.
Postkarte von Ludwig Gutbrod Reutlingen, Ottilienstr. 12 an Landwehrmann Martin Knoblich Schweinfurt, Reserve-Lazarett.
Reutlingen, 22. September 1914, Lieber Schwager! Da Du schon so lange fort bist und die Versprechen mir einmal zu schreiben bis jetzt nocht eingelöst hast, sind wir begreiflicher Weise in Sorge wie es Dir geht, insbesondere, wenn wieder eine Hiobsbotschaft kommt. Ich bitte Dich deshalb um Mitteilung, insbesondere über den Verlauf Deiner Heilung und wünsche Dir von Herzen gute Besserung. Herzlich grüßt Dich Dein Schwager Ludwig mit Familie.
Paul Christian Schreiber, Amtszeit in Wannweil 1909-1924
geb. 6.Dezember 1854 in Tübingen, gest. 4.Januar 1936 in Wannweil
(als Dorfältester)
1881 Pfr. in Niederhofen, 1891 Pfr. in Mittelstadt
Mostfässer im „Kear“ des Küfermeister RillingDas Haus, den Keller, die Mostfässer und den Rilling-Frieder gibt es nicht mehr.
Was bleibt, ist die Erinnerung an alte Traditionen und an den schwäbischen Dialekt des Ähne.
Wenn das Mostfass nicht mehr “lauft” sagt der Ähne: jetzt müsse mir in den Kear und das Fass gäge. Es wird vorsichtig in Schräglage gebracht dass auch der letzte räse Mostrest den Weg aus dem Faßhahnen findet. Wenn der Ähne ein “Gäger” ist, muß das Faß bälder gegägt werden, dafür gerät der Ähne öfters in Schräglage und muß aufpassen dass er nicht “umgägt”. Hat der Bub argen Durst, sagt die Mutter: Bua gäg den Most et so na, trink au gstät.
Die Mosterei der Dahrlehenskasse hatte mehrere Handwagen mit eisenbeschlagenen Rädern und aufmontierten Holzfässern. Damit konnte der frisch gepresste Saft von der Mostete nach Hause gekarrt werden. Wer nicht gerade im Tal wohnte, brauchte kräftige Helfer zum schalten (schieben) des schweren Mostwagens. Dafür brauchte man an dem am Hang stehenden Wagen das Fass nicht gägen, wenn in dem roten Gummischlauch der Saft in den Keller rann. Noch früher trug man den Saft in Eimern in den Keller und füllte das Eichenfass mittels des Drächters. (Trichter)
Kommt der beladene Wagen an einer Anwand zum kippen ist er umgegägt. Wenn der Bauer durch Unvorsichtigkeit das Kippen herbeiführte, hat er den Wagen “umgekeit”.
Bürgermeister Willy Obermüller überreicht Karl Konzelmann die Verleihungsurkunde
Conzelmann erhält von der Gemeinde Wannweil das Ehrenbürgerrecht. Anläßlich seines 80. Geburtstages und des 40. Jahrestages der Betriebsgründung wird im Stammwerk Tailfingen eine Feier abgehalten.
Der Geschäftsführer der Wannweiler Fabrik, Dr. Helmut Klink, (rechts) *21.9.1921, Schwiegersohn von K. Conzelmann, im Gespräch mit BM Obermüller aus Wannweil.