Was bleibt, ist die Erinnerung an alte Traditionen und an den schwäbischen Dialekt des Ähne.
Wenn das Mostfass nicht mehr “lauft” sagt der Ähne: jetzt müsse mir in den Kear und das Fass gäge. Es wird vorsichtig in Schräglage gebracht dass auch der letzte räse Mostrest den Weg aus dem Faßhahnen findet. Wenn der Ähne ein “Gäger” ist, muß das Faß bälder gegägt werden, dafür gerät der Ähne öfters in Schräglage und muß aufpassen dass er nicht “umgägt”. Hat der Bub argen Durst, sagt die Mutter: Bua gäg den Most et so na, trink au gstät.
Die Mosterei der Dahrlehenskasse hatte mehrere Handwagen mit eisenbeschlagenen Rädern und aufmontierten Holzfässern. Damit konnte der frisch gepresste Saft von der Mostete nach Hause gekarrt werden. Wer nicht gerade im Tal wohnte, brauchte kräftige Helfer zum schalten (schieben) des schweren Mostwagens. Dafür brauchte man an dem am Hang stehenden Wagen das Fass nicht gägen, wenn in dem roten Gummischlauch der Saft in den Keller rann. Noch früher trug man den Saft in Eimern in den Keller und füllte das Eichenfass mittels des Drächters. (Trichter)
Kommt der beladene Wagen an einer Anwand zum kippen ist er umgegägt. Wenn der Bauer durch Unvorsichtigkeit das Kippen herbeiführte, hat er den Wagen “umgekeit”.
Vergessenes Schwäbisch, gägen
Mostfässer im „Kear“ des Küfermeister RillingDas Haus, den Keller, die Mostfässer und den Rilling-Frieder gibt es nicht mehr.