Botho Walldorf mit der Heimatmedaille Baden-Württemberg ausgezeichnet

Botho Walldorf, Träger der Heimatmedaille Baden-Württemberg 2018 mit Mininsterin Theresia Bauer

„Heimat hat viele verschiedene Facetten, seien es Geburtsort, Dialekt oder Bräuche. Gemeinsam ist diesen das Gefühl, zu Hause zu sein. Heimat darf alles sein, nur nicht ausgrenzend. Wenn sich Menschen für ihr Gemeinwesen engagieren, dann schaffen sie Heimat“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer am Freitag (7. September) im Katholischen Gemeindezentrum in Waldkirch.

Für ihre Verdienste um die Heimat wurden zehn Persönlichkeiten mit der Heimatmedaille Baden-Württemberg ausgezeichnet. Die Bandbreite des Engagements der Geehrten ist groß: Sie reicht von der Orts- und Regionalgeschichtsforschung über die Landeskultur, die Brauchtumspflege, die Mundart und die Archäologie bis hin zur Integrationsarbeit. „Die Trägerinnen und Träger der Heimatmedaille leisten mit ihrem Engagement einen wichtigen Beitrag für die kulturelle Identität und den Zusammenhalt in der Gesellschaft“, sagte die Ministerin. Die Übergabe der Heimatmedaillen bildet traditionell den Auftakt der Landesfesttage im Rahmen der Heimattage Baden-Württemberg. In diesem Jahr wurden die Heimattage von der Stadt Waldkirch ausgerichtet.

Die Auswahl der Persönlichkeiten, die die Heimatmedaille erhalten, erfolgte durch den Landesausschuss Heimatpflege Baden-Württemberg. Sie basiert auf den Vorschlägen der Arbeitskreise für Heimatpflege in den vier Regierungsbezirken, die mit über 200 Mitgliedsvereinen in der Heimat- und Brauchtumspflege zusammenarbeiten.

Auch unser Wannweiler Bürger Botho Walldorf wurde mit der Heimatmedaille Baden-Württemberg ausgezeichnet. Hauptamtsleiter Volker Steinmaier und Walter Ott, der Vorsitzende der Geschichtswerkstatt freuen sich mit ihm über die seltene Auszeichnung.

Im Rahmen des Festaktes zur Übergabe der Heimatmedaille Baden-Württemberg 2018  wurde über ihn auch ein Videoclip gezeigt, der  hier zu sehen ist.

Downlaod Videoclip Walldorf

Aus der Laudatio der Wissenschaftsministerin zitieren wir folgendes:

Botho Walldorf, Wannweil
„Botho Walldorf (geboren 1945) hat seit 1960 als Hobbyfotograf in unzähligen Aufnahmen die Entwicklung des Eisenbahnwesens im Regierungsbezirk Tübingen sowie die Alltagsgeschichte im Raum Gammertingen dokumentiert. Mit einem besonderen Gespür fotografiert er das Untergehende: die letzten Dampflokomotiven in Betrieb, Plumpsklos, Schlafkammern mit Haipfeln auf den Betten, rauchgeschwärzte Dachstühle sowie Hausabbrüche – alles Motive, die sonst kaum in Fotosammlungen zugänglich sind. Besonders aussagekräftig sind seine Fotografien, auf denen das Gleichzeitige des Ungleichzeitigen festgehalten ist: Etwa der Bauer mit dem Kuhfuhrwerk, die Eisenbahn oder der Gastarbeiter, der während einer Prozession sein Auto putzt. Eigene Aufnahmen hat er durch private Fotonachlässe und Reproduktionen älterer Fotografien ergänzt. Zwar hat
Walldorf zahlreiche Bildbände mit seinen Aufnahmen veröffentlicht, doch wichtig ist ihm, dass seine gesamten Dokumentationen in öffentlichen Archiven verwahrt werden und für die Allgemeinheit zugänglich sind. So hat er 1987 begonnen, seine Fotografien sowie weitere schriftliche und audiovisuelle Sammlungsunterlagen im Staatsarchiv Sigmaringen zu hinterlegen. Bei der Verwahrung und Erschließung unterstützt er die Archivare nachhaltig, indem er selbst für eine konservatorisch angemessene Verpackung sorgt, vor allem aber indem er die Aufnahmen detailliert beschreibt und ausführlich mit biographischen und historischen Informationen in den Entstehungszusammenhang einbettet.

Das Staatsarchiv Sigmaringen hat seit 2007 eine kleine Auswahl seiner Fotografien ins Internet eingestellt. Die zahlreichen Internetzugriffe belegen ebenso wie Veröffentlichungen seiner Bilder in wissenschaftlichen Publikationen die überregionale Bedeutung seiner Sammeltätigkeit.“