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Spinnerei Wannweil, Betriebsausflug um 1935

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Betriebsausflug zum Bodensee.

Drei Trachtenträgerinnen vor einem Museumshaus im Pfahlbaumuseum  Unteruhldingen bei einem Betriebsausflug der Spinnerei und Weberei Wannweil.
Die Spinnereiarbeiterinnen Klara Lauxmann geb. Kächele (1910-2004)  ,Klara Rempfer (1910-2008) ,  Lydia Henninger geb.  Rilling (1913-2001)  zeigten stolz die Wannweiler Tracht, welche ihre Mütter noch regelmäßig trugen.
Das Pfahlbaumuseum mit den rekonstruierten Häusern wurde 1922 eröffnet.

 

Pfarrer Konrad Ludwig, 1928 – 2015

 

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Aufnahme in der Sakristei der Johanneskirche Wannweil, vor dem Gottesdienst am 24.Juni 1990

Am 29. August 2015 ist Pfarrer Konrad Ludwig in Loßburg verstorben und wurde dort beerdigt. Er war Pfarrer in Wannweil von 1978 bis 1990.

Ludwig‚ Konrad, geb. 25.03.1928 in Geißlingen/Steige – Aufhausen. Verheiratet mit Elisabeth geb. Stichler. Zwei Kinder: Martin  und Dorothee . Ausbildung: Studium zwischen 1945 und 1950 in Tübingen, Bonn und Zürich. Seit Frühjahr 1950 im Kirchendienst, zuerst 6 Jahre als Vikar (darunter 1954/55 in Mauerkirchen, Oberösterreich). 1956- 63 .Pfarrer in Rötenberg Dek. Sulz/N; 1963-1972 Militärpfarrer (Ev. Standortpfarrer Meßstetten) in Meßstetten Kreis Balingen; 1972-1978 Pfarrer in Rottweil Dek. Tuttlingen (bis Mai 1972 auf der 2. Pfarrstelle, ab Juni 1972 auf der 1. Pfarrstelle). Seit 01.05.1978 Wannweil Dek. Reutlingen. Seit 1990 im Ruhestand in Loßburg.

Wannweiler Trachtenmädchen um 1900

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Aus dem Album von Maria Kern (1876-1955)
Das können nur die Geschwister Kern sein,   Maria (1876-1955), Christina (1877-1960) und in der Mitte Karoline (1885-1967).
Die Aufnahme entstand um 1900 im Atelier des Reutlinger Fotografen Otto Lauer. Maria heiratete 1901 Johannes Kern und wurde 79 Jahre alt.  Christina war nicht verheiratet, sie starb im Alter von 82 Jahren. Die Jüngste, Karoline, heiratete 1911 den Schreiner Karl Reichart und wurde 81 Jahre alt. Alle drei verbrachten ihr Leben in Wannweil.

 

 

Karfreitag 2015, Blick nach Ostern

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Blick nach Osten.

Der Blick nach Osten verbindet uns mit Ostern. Hier die aufgehende Sonne über der Johanneskirche.  An Ostern feiern wir die Auferstehung Jesu.  Nach altem Glauben wird man am Ostermorgen die Sonne  beim Aufgehen, aus Freude am Auferstandenen, dreimal hüpfen sehen.  Die Namensbedeutung von Osten und Ostern kann man durchaus mit dem Namen der Göttin der Morgenröte, Aurora, in Verbindung bringen.

Das Foto unten zeigt den Wannweiler Mädchenkreis um 1935 am Ostermorgen. Sie begrüßten, vermutlich auf der Degerschlachter Höhe, die aufgehende Sonne.  Organisiert wurde dieser Spaziergang von Frau Bausch, der Frau des damaligen Pfarrers. Dass sie die Ostersonne mit einem Auferstehungslied begrüßten, sieht man an den mitgeführten Gesangbüchern.  Abgebildet sind neben den beiden Leiterinnen, in denen ich Anna Hipp geb. Rein (1883-1977) und Thekla Schenkel ( 1897-1987) erkenne, junge Frauen der Jahrgänge 1910 bis 1920.

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Der „Ebingerbrunnen“ um 1935

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Metzgermeister Adolf Ebinger sitzt auf dem Brunnenrohr und seine Freunde nehmen den Brunnen anderweitig in Beschlag. Am rechten Bildrand sieht man noch die Ladentür zur Metzgerei. Anstelle der Scheune wurde ein paar Jahre vorher ein neues Wohnhaus mit Geschäftsräumen im unteren Geschoß errichtet. Das alte Wohnhaus muss noch bis nach dem Krieg warten, um einem modernen Metzgerladen mit darüberliegender Wohnung zu weichen. Die Brunnenstraße,  in die wir hier blicken, verbindet die Dorfstraße mit der Eisenbahnstraße.

Schulmädchen Jahrgänge 1874 bis 1877

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Schülerinnen mit Lehrer vor dem Wannweiler Schulhaus in der  Schulstraße
Die Aufnahme entstand um 1888. Das 1885 erbaute Schulhaus war damals das neue Schulhaus. 24 Mädchen blicken zur Kamera. Sieben tragen die Wannweiler Tracht. Das Mädchen neben dem Lehrer fällt durch das schöne Sonntagskleid mit Halsschmuck auf. Zu ihrer Linken steht Pauline Heusel (1874-1928) In der vorderen Reihe ganz links sitzt Pauline Wollpert (1877-1961).  Die zweite von rechts in der vorderen Reihe ist  Maria Walz (1876-1955). Ihre Nachkommen haben das Foto aufbewahrt. Die anderen Namen wird man nicht mehr herausfinden können.

 

 

Zur Wannweiler Tracht

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Aufnahme um 1940
Gertrud Reichart geb. Schindler (1914-1994) hat nie die Tracht im Original getragen. Sie hatte Freude daran und ließ sich hier von Ihrem Mann, dem Buchdrucker Paul Reichart fotografieren. Es ist eine frühe Farbaufnahme. Reichart war ein begeisterter Fotoamateur, das Fotografieren spielta ja auch in seinen Beruf hinein.
Eine Tracht war etwas sehr langlebiges und musste ein Leben lang halten. Die geschonte Sonntagstracht konnte oft in einem guten Zustand weitervererbt werden und wurde letztendlich von den „Nichttrachtträgerinnen“ gerne noch zu besonderen Anlässen getragen-wenn sie noch passte.

Die vollständige Tracht einer jungen Frau
Zur vollständigen Tracht gehören – mit dem nötigen Zubehör – mindestens acht Rocke:
der blaue Bändelrock, der Schnurrock, für den Sonntag der seidene Bändelrock, für das Sonndichobedhäs der Sametsperrlesrock, für den Werktag der schwarze Tuchrock in zweifacher Ausführung. Das scheint eine sehr kostspielige Sache zu sein. Es ist aber so: die Kleidung der Kinder unterscheidet sich von der der älteren Mädchen nur dadurch, daß sie in Stoff und Farbe einfacher ist.
Für die älteren Mädchen wird die Tracht nur nach und nach vervollständigt. Was sehr wesentlich ist: Nach der Heirat ändert sich die Tracht nicht! Die jungen Frauen tragen alles genau so, wie die Mädchen, je älter sie aber werden, desto dunklere Farben wählen sie für ihre Tracht.  Bei der Verheiratung werden die Frauen mit Röcken – darunter auch einigen schwarzen – so ausgestattet, daß sie zeitlebens, „auch wenn sie achtzig Jahre alt werden“, keine zu kaufen brauchen. Dazu kommt, daß die Tochter die Röcke der Mutter erbt. Sie hat also stets einen Vorrat. Erfüllt ein Rock seinen Zweck nicht mehr, so wird er einfach um eine Gebrauchsstufe herabgesetzt, bis er als Werktagsrock Verwendung findet. Beim Anfertigen der Tracht werden unnötige Kosten vermieden. Das Büble und den Rock näht der Schneider. Alles übrige aber fertigt man selbst an. „Eine richtige Bäuerin macht ihr Sach selbst“, ist Grundsatz. Zur Hilfe nimmt man eine „Nähere“ ins Haus.

 

 

Fabrikant Richard Burkhardt, Ehrenbürger der Gemeinde Wannweil

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Spinnerei Wannweil, Fabrikant Richard Burkhardt als Jubilar mit Geschenkkorb am 80. Geburtstag.
Anlässlich des 8. Geburtstages erhielt Burkhardt das Verdienstkreuz 1. Klasse des Bundesverdienstordens und die Ehrenbürgerwürde der Stadt Mössingen und der Gemeinde Wannweil. Er verstarb im 82. Lebensjahr am 5. Mai 1958.
In Wannweil und in Mössingen gibt es eine Richard-Burkhardt-Straße. 1936 kaufte der Wannweiler Fabrikant Richard Burkhardt von den  jüdischen Inhabern Felix und Artur Löwenstein die Textilfirma „Pausa“.  Über die die Arisierungsgeschichte der Pausa wurde nachgeforscht, es gibt Literatur darüber.

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Todesanzeige im Reutlinger Generalanzeiger vom 7. Mai 1958