In fünf Jahren haben wir ein ganzes Auto zusammen

66 kleine und große Helfer waren bei der Herbst-Markungsputzete im Einsatz

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Unter dem Motto „Noch einmal großreinemachen, bevor es kalt wird. Es wird Zeit für den Herbst-Kehraus“ wurde auf Anregung des NABU Wannweil heuer erstmals probiert, ob die Markungsputzete nicht dauerhaft auf den Herbst verlegen kann. Durch diese Aktion soll die Natur im Herbst von Unrat befreit werden, um die Tiere nicht während der Brut- und Setzzeit im Frühjahr zu stören.

Genau 66 Leute waren der Bitte gefolgt, die Straßen, Wege und Felder vom Müll zu befreien. Bei Nieselwetter und Nebel machten sie sich – ausgestattet mit Eimern und Handschuhen – an die Arbeit, Wannweil herauszuputzen. Die zahlenmäßig größten Truppen bildeten der Förderverein der Uhlandschule (18), der NABU (13) und die Neuapostolische Kirche mit 11 Saubermännern und -frauen. Die Wannweiler Asylanten waren mit 10 Personen dabei.

Das Fazit nach getaner Arbeit? 600 Kilogramm Müll wurden innerhalb der Gemarkungsgrenzen eingesammelt, davon waren 400 Kilogramm Restmüll und 200 Kilogramm Metall.

„Die Zahlen sind logischerweise etwas geringer als im Frühjahr“, stellte Volker Steinmaier der Cheforganisator, der Markungsputzete fest. „Da sammelten wir noch 600 kg Restmüll und 200 kg Schwermetall. „Aber seither ist ja auch nur ein halbes Jahr vergangen und nicht wie sonst üblich, ein ganzes Jahr.

Kritisch betrachten die Verantwortlichen allerdings die Situation am Unteren Mühlweg. Dort hatten die Helfer alle Hände voll zu tun, um die Hinterlassenschaften der Lkw-Fahrer aufzusammeln. Getränkeflaschen in allen Größen, „Coffee to go“ Becher und zahlreiche Essensverpackungen der gängigen Fast-Food-Ketten säumten das Echazufer. Ganz übel sah es auch entlang der Kusterdinger Straße aus. Zahlreiche Autofahrer, die sich im Wald ungestört fühlen, hatten hier offensichtlich Unmengen von Restmüll abgeladen und in den Straßengraben gekippt.

Im Sammelbezirk des Fördervereins wurde eine ganze Reihe von verrosteten Tischen und Dachrinnen gefunden.

„In fünf Jahren haben wir ein ganzes Auto zusammen“, zeigt sich ein Helfer der Geschichtswerkstatt optimistisch. Autoreifen, Felgen, Radkappen, Spiegel, Warnleuchten, Spoiler, Scheibenwischer, Batterien und sogar eine Kofferraumwanne wurden schon gefunden. „Nur ein Lenkrad fehlt bisher noch in der Sammlung.“

Nach dem fleißigen Einsatz stärkte sich die große Helferschar auf Einladung der Gemeinde Wannweil bei einem Mittagessen, das der Förderverein der Uhlandschule in der Mensa angeboten hatte.

Die Wannweiler Vereinsvorstände werden in ihrer Sitzung am 5. November darüber befinden, ob die Putzete in Zukunft im Herbst oder wie bisher im Frühjahr durchgeführt wird. Die zahlreichen Schulkinder waren sich aber allesamt darüber einig: „Im Frühjahr ist es besser, weil man da den Müll gut sieht. In dem hohen Gras oder unter den zahlreichen Blättern konnte man heute den Unrat teilweise nur erahnen“.

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